Die Genese der Gattung Science Fiction war von Anfang an eng mit Katastrophenphantasien verbunden. Die epochalen Umbrüche, die eine beschleunigte Industrialisierung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hervorrief, schlugen sich literarisch in Sehnsuchts- wie Angstvisionen nieder. (...)
1958 meldet die Zeitschrift Universitas, dass „die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten sich in einem Wettlauf um die Möglichkeiten der systematischen Wetterbeeinflussung befinden“. Schon heute, heißt es dort, sei es in den USA und der UdSSR möglich, Wolken durch das Impfen mit Kristallisationskernen vorzeitig zum Abregnen zu bringen, wodurch Überschwemmungen oder Trockenheit auf dem gegnerischem Gebiet herbeigeführt werden könnten. (...)
Ausgabe 3 - 1/2021 - Tobias Nanz und Johannes Pause
Im Bunker gibt es kein Wetter – zumindest keines, das positiv erlebt werden kann, sondern nur eines, das aufgrund meteorologischer Beobachtungen mit technischen Medien verarbeitet und auf Karten oder Displays angezeigt wird. (...)
Auf der Suche nach dem Klima steht das Wetter oft im Weg. Einzelne Wetterereignisse – selbst in ihrer extremen Form – lassen noch keinen Rückschluss darauf zu, welches Klima ‚herrscht‘. Klima als „Geschichte des Wetters“ entzieht sich der direkten Wahrnehmung durch menschliche Sinne (...)
Die daoistische Kultur gründet sich in einer Wirklichkeit, die einen überraschenden Naturbegriff eröffnet. Im Ansinnen der Selbstkultivierung
(養生, 養心) stehen hier Berg-Wasser-Malerei, Kalligrafie, Guqin-Spiel, Tee-Brühen, Philosophie, Qigong und Taichi bereit, sich mit diesen tastend in
jene Wirklichkeit einzufinden. (...)
Ein Foto im Familienalbum zeigt mich als 12jährigen, posierend vor einem vegetationslosen Gehege mit zwei Elefanten darin – entstanden während eines Tagesauflugs vom heimatlichen Nordhessen in den Frankfurter Zoo. (...)
Es gibt eine Lust an der Wiederholung, am Wiederaufgreifen, ein Glück, es zu sagen und wieder zu sagen, dass das Rotkehlchen ein Wintervogel ist. Das Rotkehlchen ist ein Wintervogel, ich wiederhole es (...)
Am Beginn seines letzten großen Werkes, des Dialogbandes Im Angesicht der Apokalypse. Clausewitz zu Ende denken, beschreibt der franko-amerikanische Kulturanthropologe René Girard im Jahr 2007 die Gegenwart als apokalyptische Ära (...)
Wir alle wissen, dass die ökologische Literatur – insbesondere die, die wissenschaftliche Informationen liefert, wie sie vielleicht in Zeitungen, auf jeden Fall aber in Büchern mit Titeln wie dem oben stehenden zu finden sind – sehr viele Fakten aufbieten muss. (...)