Ausgabe 3 - 1/2021 - Urs Büttner

Im Plan der Natur mitspielenErnst Jüngers Ethik des Climate Engineerings im Nachkriegsessay "An der Zeitmauer"

1958 meldet die Zeitschrift Universitas, dass „die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten sich in einem Wettlauf um die Möglichkeiten der systematischen Wetterbeeinflussung befinden“. Schon heute, heißt es dort, sei es in den USA und der UdSSR möglich, Wolken durch das Impfen mit Kristallisationskernen vorzeitig zum Abregnen zu bringen, wodurch Überschwemmungen oder Trockenheit auf dem gegnerischem Gebiet herbeigeführt werden könnten. Der kürzlich vorgestellte Bericht einer amerikanischen Regierungskommission hege jedoch die Sorge, dass die Sowjets schon längst auch Eingriffe in das Klima von planetarischem Ausmaß planen:

"Es sei bekannt, daß die Sowjetunion schon seit längerer Zeit die Möglichkeiten für eine Erwärmung Sibiriens studiere. Diese könnte durch die Verlagerung des warmen Japanstromes im nördlichen Pazifik erfolgen, würde aber grundlegende Temperaturänderungen im Nordpolgebiet zur Folge haben. Eine Nation, die die Temperaturen am Nordpol nur um einige Grad steigen oder senken könnte, würde es in ihrer Macht haben, große Teile Kanadas zu vereisen und permanentes Eis weit in die Vereinigten Staaten vorzutreiben. Sie könnte ferner durch Erwärmung genügend Massen des nördlichen Eismeeres schmelzen, um weite Gebiete aller Atlantikstaaten zu überfluten."

Der Bericht fordere die Regierung daher auf, unverzüglich Geldmittel für weitere Forschung im Bereich Climate Engineering bereitzustellen. Auch dürfe in Anbetracht der Fortschritte des Gegners „die Möglichkeit der Wetterbeeinflussung durch Atombombenexplosionen nicht mehr allgemein abgelehnt“ werden.



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